Dienstag, 29. Mai 2007

Scientologen versuchen Einfluss in Schulen zu nehmen

Offenbar versuchen Scientologen den Ethik- und Religionsunterricht an den Schulen in Deutschland zu beeinflussen. Im gesamten Bundesgebiet wurde Anfang Mai entsprechendes Infomaterial versendet, an Schulleitungen und Fachlehrer, ein Schreiben eines in Kopenhagen ansässigen "Library Donation Service", welchem eine Nähe zu Scientologie nachgesagt wird, mit Werbebotschaften für Scientologie. Dem Schreiben begefügt war, eine DVD, mit einem Interview des Gründers von Scientologie, Ron Hubbard, aus dem Jahre 1966. In dem Schreiben heisst es: "In der Anlage finden Sie ein Exemplar des besagten Interviews für Ihre Information und den Einsatz im Religions- und Ethikunterricht, kostenlos und unverbindlich". Der Deutsche Philologenverband warnt vor diesem Vorgehen und benennt das Schreiben als "erschreckenden Beleg" dafür, dass "Scientologie offensichtlich sehr viel Geld in die Hand nimmt, um ihre aggressive Werbung bei Jugendlichen und Bildungseinrichtungen zu investieren". "Die Aufforderung, die zugesandten Materialien im Unterricht einzusetzen ist dreist. Es wäre wider alle Schulgesetzte", sagte Heinz-Peter Meidinger, Chef der Deutschen Philologen der WELT ONLINE. Er verlangte, dass die Schulleitungen die "manipulativen Materialien" nicht zur Anwendung bringen im Unterricht, sondern sie vernichten. Er sagte auch, "Der Einsatz dieser Materialien im Unterricht ist eine Aufforderung an die Schulleitungen zum Rechtsbruch". Karin Wolff (CDU) Kulturministerin Hessens sagte zu WELT ONLINE, "Sollten Lehrer von der Aktion betroffen sein, gehe ich davon aus, dass sie die Materialien in den Papierkorb versenken".