Mittwoch, 9. Mai 2007

GEWALT IN DEUTSCHLAND NIMMT ZU

Berlin - Innenminister Schäuble stellte die polizeiliche Kriminalitätsstatistik 2006 vor. Es ist ein deutlicher Anstieg der Gewalttaten zu verzeichnen. Seit 1994 nehmen Gewaltdelikte zu. Wo es 1994 noch ca. 150.000 Fälle waren, im Jahr 2005 ca. 212.000, waren es im Jahr 2006 ca. 215.000 Gewaltdelikte.

Seit 1993 bis 2006 ist fast eine Verdoppelung der Köperverletzungen zu verzeichnen. Berlins Innensenator Erhart König (SPD), sagte: ... die Gewaltbereitschaft insgesamt ist gestiegen".

Anstieg bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung, laut Innenministerium gegenüber 2005, 2,6 Prozent, mit 151.000 Fällen. Bei Mord- und Totschlag ist ein Anstieg von drei Prozent verzeichnet, mit 2470 Fällen, wobei aber die Anzahl der vollendeten Tötungen zurückgegangen ist, aber dagegen sind die Versuche zu Mord und Totschlag um 9,4 Prozent angestiegen.

Vor allen Dingen auch die Jugendgewalt ist in Deutschland ansteigend. Die Anzahl der Tatverdächtigen stieg um 2,7 Prozent, bei einfacher Körperverletzung, bei Jugendlichen und bei Heranwachsenden um 4,6 Prozent. Bis zum Endes dieses Jahres soll eine vom Innenministerium beauftragte Studie den Grund für den Anstieg klären, es werden 50.000 Schüler befragt.

Waren- und Kreditgeschäfte verzeichnen, durch die erhöhte Zahl der Internetgeschäfte, einen Zuwachs von 8,8 Prozent. Im Allgemeinen sind Betrugsdelikte um 0,5 Prozent gestiegen.

Die gefährlichste Großstadt ist immer noch Frankfurt am Main mit 17.570 Delikten pro 100.000 Einwohnern, wobei aber ein Rückgang der Straftaten von 6,1 Prozent zu 2005 zu verzeichnen ist, gefolgt von Hannover und Berlin.

Zurückgegangen ist die gesamte Anzahl der Tatverdächtigen, mit 2,3 Millionen Personen, das macht ein Minus von 1,3 Prozent. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist um 3,2 Prozent gesunken auf 503.000, nach Aussage von Innenminister Schäuble. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter übte Kritik an der Polizeilichen Kriminalstatistik. Es müsse zur Verbesserung der Aussagekraft, auch der Migrationshintergrund deutscher Tatverdächtiger in der Kriminalistatistik berücksichtigt werden.

In der Strassenkriminalität werden 1/4 der Gesamtstraftaten in Deutschland begangen, aber auch hier ein Rückgang von 4 Prozent.

Abgenommen haben auch Diebstahlsdelikte, wie z.B. Autodiebstähle, mit einem Minus von 16 Prozent. Der sexuelle Missbrauch von Kindern sank um 8,6 Prozent auf 12.765 Fälle. Wobei aber die Dunkelziffer hier berücksichtigt werden muss.

Nach Folgerung der Aussagen des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, ist Deutschland nicht sicherer geworden. Die Problembereiche sind, Erziehung, Bildung und Integration.