Donnerstag, 2. August 2007

Gefälschte Arzneimittel

Der illegale Handel mit gefälschten Arzneimitteln im Internet nimmt zu, von angeblichen Schlankmachern, über Potenzmittel bis hin zu Anabolika, alles wird im Netz gehandelt, oft sind die Produkte gefälscht, somit bleibt die erhoffte Wirkung meist aus.

Der Handel mit gefälschten Arzneimitteln steigt, nach Warnung des Bundesinstituts für Arzneimittel, des Zentrallaboratirium Deutscher Aptheker und der Arzneimittelkommission der Bundesärztekammer.

Nach Angaben des Bundeskriminalamtes, erstrecke sich die Bandbreite der Fälschungen von Lifestileprodukten über Anabolika, Entzündunghemmer und Hustenmittel bis hin zu HIV-Präparaten. Nicht nur in Deutschland blüht der Handel mit den gefälschten Medikamenten, auch international, z.B. in Entwicklungsländern, nach Angabe der WHO. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation, WHO, liegt der Marktanteil der gefälschten Medikamente, in Europa, bei ca. 10 Prozent.

Hauptsächlich erfolgt der Verkauf von gefälschten Medikamenten, über das Internet, mit einem geschätzten Marktanteil im Internet von mehr als 50 Prozent. Nach Roland Gugler von der Arzneimittelkommission, können die Produkte nicht nur wirkungslos, sondern auch gesundheitsschädlich und auch lebensgefährlich sein, in den Fälschungen, kann zu wenig, zu viel oder überhaupt kein Wirkstoff enthalten sein, ausserdem können die Produkte in der Produktion verunreinigt worden sein.

Neben den Fälschungen sind noch manipulierte Produkte im Umlauf. Dabei werden Orginalmedikamente, mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum umgepackt, oder es wird die Originalware aus der Verpackung entfernt und durch Fälschungen ersetzt. Nach Angaben des BKA soll es Hinweise geben, dass die Fälschungen teilweise aus Osteuropa, Südostasien und Südafrika nach Deutschland gebracht werden. Nach Angaben der Experten ist der Unterschied zum Originalprodukt kaum noch erkennbar, es sei schwer im Internet, seriöse von unseriösen Angeboten zu Unterscheiden. Gefälschte Arzneimittel können für den Endverbraucher gesundheitliche Schäden bedeuten, den wirtschaftliche Schaden, tragen hauptsächlich die Originalhersteller.

Produktpiraterie verursacht in Deutschland jährlich einen Schaden von 25 Milliarden EURO, der internationale Schaden von Produktpiraterie wird auf 120 Milliarden EURO geschätzt, nach Angabe des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), ein erheblicher Teil entfällt also auf deutsche Unternehmen, und das nicht allein bei der Fälschung von Arzneimitteln, sondern im gesamten Spektrum der Produkt- und Markenpiraterie, mittlerweile auch Investitionsgüter, wie Maschinen und Anlagen für die Industrie, oder auch Flugzeugteile. Heimatländer der Produktpiraten sind Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika, 60 Prozent der Fälschungen kommen aus Asien, nach Angabe von BDI-Hauptgeschäftsführer Klaus Bräunig.